Bei strahlendem Sonnenschein, leckem Kuchen und Kaffee hat Philip Munyasia aus Kenya am Sonntag sein
Projekt OTEPIC (Organic and Technology Extension and Promotion of
Initiative Centre) vor etwa 20 interessierten Menschen mit Fotos
vorgestellt.
OTEPIC schafft an inzwischen drei
Standorten in Kitale, Kenya Raum und Gelegenheit für Menschen sich
selbst und andere nachhaltig und umweltfreundlich mit Wasser, Essen
und Energie zu versorgen.
Warum ist Vertikal Gardening auch in
Kenya wichtig?
Nach der Entkolonialisierung wurde das
Land zwar den Briten weggenommen (den meisten jedenfalls), aber immer
noch besitzen die meisten Kenyianer kein Land. Um Kitale herum sind
es nun genau 6 Großgrundbesitzer!
Warum gibt es keinen Humus und warum
ist der Boden verseucht?
Früher gab es um Kitale herum große
Sisalfelder, heute große Schnittblumenfelder für Europa.
Schnittblumen und Sisal werden massiv mit Pestiziden besprüht und
künstlich gedüngt, weil hier die Lebensmittelverordnungen nicht
gelten.
Warum haben die Menschen nicht genug
Wasser?
Öffentliche Wasserversorgungsnetze
gibt es nur in der Stadt und auch die funktioniert nur selten. So
sind die BürgerInnen auf kleine, oft auch verschmutzte Bachläufe
angewiesen.
OTEPIC hat an zwei Standorten Brunnen
gebohrt, die nun 5000 Menschen mit frischem und sauberen Wasser
versorgen.
Was macht OTEPIC?
Es gibt an den Standorten Solaranlagen,
Brunnen, Biogasanlagen, eine Komposttrenntoilette, eine
Lehmziegelpresse (Damit können Ziegel gepresst werden und müssen
nicht energieaufwändig gebrannt werden), Rocket Stoves
(energieeffiziente Kochherde), Komposte, Fischteiche, eine
Baumschule, viele Gemüsebeete und Räume zum lernen und lehren.
Viele Freiwillige lernen nachhaltige
Techniken und Anbau und gemeinsam Verantwortung zu
übernehmen.
Philip hat geschickt seinen eigenen Werdegang,
als Slumkind, das nicht zur Schule gehen durfte und die Geschichte
von OTEPIC verwoben. Dadurch entstand ein lebendiges Bild vom
heutigen Leben in Kitale als Beispiel für Kenya und der Gemeinschaft
in der neue Lebensweisen ausprobiert und ausgeübt werden können.
Nach dem Vortrag gab es angeregte
Diskussionen über die politische Situation Kenyas und auch
Austausch, wie einzelne Probleme OTEPICS angegangen werden können.
Einige TeilnehmerInnen genossen
schließlich noch eine kleine Führung von Heike über das
KEBAP-Gelände.
Vielen Dank an alle KEBAPs die diesen
anregenden Nachmittag mitgestaltet haben! :)
Martina Postelt