Dienstag, 29. Mai 2018

Was macht der Bunker?

„Was macht der Bunker?“ fragte vor Kurzem ein Saunabesucher im Festland. 
Das ist das Schwimmbad, von dessen Dachterrasse aus man über den Walter-Möller-Park hinweg 
den Bunker in der Schomburgstraße sieht. 
Unsere Antwort: Er wird schöner! Mit jedem Schritt des KulturEnergieBunkerAltonaProjekts (KEBAP).
Von außen ist davon nicht alles zu sehen, aber es ist viel passiert.

Manche Schritte sind sichtbar. In enger Kooperation mit Beteiligten aus der Nachbarschaft, dem Bezirk, der Stadt und von der BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) hat KEBAP den Raum um den Bunker erschlossen. So sind eine Stadtoase mit Gemüsegarten, ein Experimentierfeld für nachhaltige Ideen und ein Ort der Gemeinschaft entstanden. Außerdem haben wir eine Nutzungsvereinbarung für den Bunker getroffen. Das heißt: Wir können in ihm Führungen veranstalten und erleben, wie schön der Bunker wird, wenn Jung oder Alt, Zeitzeug*innen oder Künstler*innen ihn begehen, ihn bespielen! Damit ist eine Vision, der „Kultur-Bunker“, schon teilweise Wirklichkeit geworden.

Nicht sofort erkennbar sind Schritte im Inneren des Projektes, zum Beispiel die Entwicklung einer regenerativen Energiezentrale im Bunker. Aber auch bei diesem Teil der Vision, dem „Energie-Bunker“ hat sich einiges entwickelt: KEBAP besteht mittlerweile nicht mehr nur aus dem gemeinnützigen Verein (KEBAP e.V.), zusätzlich wurde die KulturEnergieGenossenschaftAltona (KEGA eG) ins Leben gerufen. Sie ist quasi der wirtschaftliche Arm des Projekts. Gemeinsam wollen wir die Vision verwirklichen, Fernwärmeversorgung in der Stadt regenerativer und ökologischer zu gestalten.

Die Vision der „grünen“ Fernwärme entstand im Zuge der Initiative „Moorburgtrasse-stoppen“. Anstatt nur Missstände anzuprangern, wollten die KEBAP-Gründer Lösungen bieten. Sie entdeckten den Bunker in Altona. Damit kam die Idee, den Kohleausstieg in den Stadtteil zu bringen, in die eigenen Hände zu nehmen und auch andere Anwohner daran zu beteiligen. Der Zwillingsbunker mitten im Viertel, gleich neben der Fernwärmeleitung bietet beste Bedingungen, um Energieerzeugung und Kulturschaffen zu verbinden. Dafür machte KEBAP 2012 mit der sanften Eroberung des Brachlandes um den Bunker die ersten Schritte.

Das Projekt stellt sich der zentralen Frage, wie wir die Grundlagen unseres Zusammenlebens langfristig erhalten und die Gesellschaft weiterentwickeln können. Dafür gibt es viele Ansätze: Versorgung mit lokal erzeugter Energie und Nahrung, sozialen Zusammenhalt und bewusste Gestaltung und Organisation der Lebenszusammenhänge weit über den Stadtteil hinaus. Der Kultur-Energie-Bunker, unser Beitrag zu einem umweltfreundlichen, demokratischen und lebhaften Altona, ist ein denkbar großes Vorhaben.

Wir gehen es seit nunmehr sechs Jahren gemeinsam mit Vertreter*innen von Bezirk und Stadt, mit Ingenieur*innen, Planer*innen und anderen Expert*innen an. Aktuell diskutiert KEBAP mit wirtschaftlichen Akteur*innen, die sich am Projekt beteiligen wollen und entwickelt mit passenden Partnern gemeinsam ein Betreibermodell. 
Aber neben diesen Akteuren ist weiterhin auch jede*r einzelne gefragt! Du kannst mit Rat und Tat deinen Teil zum Projekt beitragen. Sei es als Genoss*in bei der KEGA eG (siehe www.kega-hamburg.org) und/oder als Vereinsmitglied des KEBAP e.V.. Beides ist aber keine Voraussetzung, um Ideen und viel oder wenig Zeit einzubringen. Das komplexe und bunte Projekt bietet vielfältige Andockstellen, um aktiv zu werden, mitzudenken, mitzumachen (unter Mitmachen/Termine). Und natürlich sind Gäste am Bunker immer gern gesehen, das Gelände und die Veranstaltungen stehen allen offen!

Du siehst also: KEBAP schreitet voran, doch es gibt noch viel zu tun.
Wie gesagt, der Bunker wird schöner. Von außen wie von innen.
Also, werter Saunabesucher! Hoch von der Liege und rein ins KEBAProjekt!


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