Der Altonaer Verein KEBAP KulturEnergieBunkerAltonaProjekt e.V., der ein kombiniertes Kultur- und Energie-Projekt in dem leerstehenden Schutzbunker in der Schomburgstraße realisieren möchte, findet inzwischen auch in der Bezirkspolitik mehrheitlich Unterstützung. Es bedarf nun voraussichtlich einer Änderung des Bebauungsplanes, um KEBAP an dem geplanten Ort im leerstehenden Hochbunker Schomburgstraße realisieren zu können. Dies streben Verein und Bezirkspolitik als nächsten Schritt gemeinsam an.
In der öffentlichen Veranstaltung des Planungsausschusses im August 2012 hatte das zuständige Amt bereits darauf verwiesen, daß eine Bebauungsplanänderung wegen der künftigen Energieerzeugung im Bunker baurechtlich unerlässlich ist. Dies betrifft beide von KEBAP verfolgte Energieerzeugungskonzepte mit einem Biomasse-HHS Kessel oder alternative gas-befeuerter BHKW, die in der Bauvoranfrage eingereicht wurden. Die übergeordnete BSU hat im Rahmen seiner Beteiligung im laufenden Vorbescheidverfahren die aus ihrer Sicht grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit beider Varianten in Aussicht gestellt, aber gleichzeitig auf die Zuständigkeit des Bezirksamtes in Hinblick auf eine erforderliche Änderung des Planungsrechts (Bebauungsplan) verwiesen.
Anfang November trafen sich daher Vertreter der Bauprüfabteilung Altona mit KEBAP, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Obwohl für die Energiewende notwendig, stellt die Errichtung und Genehmigung dezentraler Anlagen zur Nahversorgung innerhalb der Stadt noch eine Ausnahme dar. Als Modellprojekt möchte KEBAP daher gemeinsam mit den zuständigen Behörden und der Bezirkspolitik eine mögliche Verfahrensweise erarbeiten. Um auf die Bedenken des Amtes ob der Genehmigungsfähigkeit einer Energieerzeugungsanlage in der Schomburgstraße einzugehen, hatte KEBAP den Vertreter eines Energieversorgers zu dem Gespräch hinzugebeten, der in Glinde ein Heizhaus in vergleichbarer Größe wie von KEBAP geplant in einem Wohnneubaugebiet betreibt, unmittelbar neben einer Kita. Diese Anlage war baurechtlich genehmigungsfähig und erfährt im Betrieb eine hohe Akzeptanz aus der Anwohnerschaft.
In Altona handelt es sich jedoch um kein Neubaugebiet, sondern es existiert bereits ein Bebauungsplan mit entsprechend ausgewiesenen Flächennutzungen. Als Zivilschutzeinrichtung hat der Bunker im Bebauungsplan einen baurechtlichen Sonderstatus. An die Stelle der Sondernutzung für den Zivilschutz träte die von KEBAP angestrebte Sondernutzung als kombinierter Kultur- und Energiebunker. Den Rahmen dafür schafft eine sog. vorhabenbezogene Bebauungsplanänderung.
Zum weiteren Verfahren gehört nun, dass KEBAP die bestehende Bauvoranfrage voraussichtlich Ende des Jahres 2012 vorübergehend zurückzieht, bis der Bebauungsplan geändert wurde. Nach der B-Planänderung wird KEBAP die Bauvoranfrage wieder einreichen. In der Zwischenzeit wird KEBAP auch die Nutzungspläne für den Bunker weiter konkretisieren. Dazu lädt KEBAP ausdrücklich alle Interessierten Altonaer und Hamburger ein, eigene Ideen für die künftige Nutzung einzubringen. Dies betrifft sowohl den Energie-, als auch vor allem den Kulturteil.
Inzwischen treibt der KEBAP e.V. auch die Genossenschaftsgründung aktiv voran. Am 7.12. 2012 lud der Verein zusammen mit der Heinrich Böll Stiftung zu einer Veranstaltung zum Thema Genossenschaften mit dem Titel „Teilhabe und Beteiligung“ in die Werkstatt 3 ein. Weitere Veranstaltungen werden folgen, eine "AG Finanzierung & Genossenschaft" hat innerhalb des KEBAP e.V. die Arbeit aufgenommen. Die AG steht auch Nicht-Mitgliedern des Vereins offen, zu einer Mitarbeit laden wir herzlich ein.
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